Montag, 24. August 2009

So kann das anfangen

Gruß zum Gott und Willkommen beim Zähne Fletschen.

Dieser hier hat über eineinhalb Jahrzehnte in einer Musikrichtung, die unter den Bezeichnungen EBM, Electro, Industrial & Co.nsorten  läuft, sein Heil gesucht und lange Zeit auch gefunden. Diese Zeit ist vorbei. 

Seit einigen Jahren kommt da kaum mehr etwas, was diesen hier emotional anspricht, weder auf tragische, noch auf humorvolle und vor allem nicht auf energetische Weise. Wo sich früher zu nicht nur einer Eclipse ein herrliches Feedback ergab, das in irregulären Zeit Abständen an Flanderns siebten Bunkertor fragte, wo Iphigenie eigentlich steckte; wo neue Nationen Solita(i)ry spielten und irgendein Funker sich zum zweiten Mal bewegte - und von mir aus auch wo ein ewiger Schlaf in lateinischer Weise ein Kraftwerk nachahmte,

da wird heute gefickt (Fick mich), gefickt (... und ficken [ansonsten muss die da echt nix]), geschluckt (und zwar "sein" Äh... ja, kuhl? aaaat) und nochmal gefickt (oder getanzt oder beides).

Neben diesen jämmerlichen Ausdrücken fehlender Bedürfnisbefriedigung (damit sind jetzt die oftmals an epileptische Anfälle erinnernden Hüpfeinlagen der Ventilatoren dieser Musikergüsse (welch Wortwitz) gemeint) gesellen sich schwarzplakative Identitätskrisenmanagementlösungen, ebenfalls auditiver Natur, die in deutlicher Weise ihre imaginären Zugehörigkeitsdefinitionen illustrieren. Diese verlieren sich dann in der Illusion, dass die "böse Welt da draußen" sie - die echten Teufel und Staatsfeinde - wirklich hasst, womit sie sich dann ihre Existenz berechtigen. Aber gut, ich habe diesen IKM-Lösungen selber angehangen, Asche auch auf mein Haupt. Doch das wird mich nicht davon abhalten, in unregelmäßigen Abständen hier Zeilen zu posten, die im amerikanischen Sprachraum als "rant" bekannt sind, und manche Neuveröffentlichung der musikalischen "schwarzen Szene" zum Fokus haben.

Denn ich habe seit Jahren kaum mehr hochwertige Musik gehört, und diese Frustration will nun endlich raus. Mein Beileid an alle Beteiligten.

- Rhyllgar

1 Kommentar:

  1. naja es gibt schon noch gute und anspruchsvolle musik ... nur nicht in dieser szene, die zu einem scharzgefärbten 90iger jahre dancefloor derivat degenriert sind.

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